Die Jusos Dresden mögen beschließen und über den Dresdner SPD-Unterbezirksparteitag an die Dresdner SPD-Stadtratsfraktion weiterleiten:

Mehr FINTA*-Denkmäler in Dresden!

Die Stadt Dresden soll zukünftig mehr Denkmäler weiblicher Persönlichkeiten anbringen bzw. errichten. Dieses Vorhaben soll durch eine breite Auswahl an Maßnahmen, von Gedenktafeln bis hin zu Statuen, verwirklicht werden. Die Denkmäler sollen im gesamten Stadtgebiet verteilt werden, möglichst auch an sichtbaren und viel besuchten Orten, um so das Stadtbild von Dresden nachhaltig zu prägen. Bisherige Geschichtserzählung suggeriert uns größtenteils, dass Geschichte von männlichen Personen gemacht wurde, dass Entdeckungen und Erfindungen stets von cleveren Männern gemacht wurden und Rekorde, „natürlicherweise“, nur von sehr starken Männern aufgestellt wurden. All die Denkmäler der verschiedensten Könige, Herzöge und Generale erzählen uns, dass Männer Kriege führten und damit ihre Männlichkeit verteidigten. Dem Stadtbild zufolge, muss man also davon ausgehen, dass Männer unsere Gesellschaft immer allumfassend repräsentiert haben. Weibliche Personen haben hingegen in unserem Geschichtsverständnis zumeist keinen Platz, weil die von Männern geprägte Geschichtsschreibung ihnen erbrachte Leistungen abspricht. Außerdem machten es die jeweiligen Umstände Frauen schier unmöglich, neben der Erfüllung gesellschaftlicher Pflichten, weitere Leistungen von historischer Bedeutung zu erbringen. Bei Erfolg wurde das Erreichte oftmals sowieso nicht für bare Münze genommen. Dabei sollte geraden weibliche Personen, die trotz Häme und Ignoranz Besonderes erbracht haben, den Platz in der Öffentlichkeit bekommen, der ihnen zusteht. Vor allem folgende weibliche Persönlichkeiten mit Bezug zu Dresden empfehlen sich für zukünftige Denkmäler:

• Lilli Elbe – eine der ersten Personen mit operativen Geschlechtsangleichungen

• Liselott Herforth – Physikerin und erste weibliche Rektorin einer deutschen Hochschule

• Melitta Bentz – Erfinderin von Kaffeefiltern

• Maria Reiche – Lehrerin und Erforscherin der Nazca-Linien

• Lea Grundig – sozialistische Künstlerin

• Leoni Wirth – Bildhauerin

• Jutta Fleck – Widerständlerin gegen das SED-Regime

• Paula Modersohn-Becker – Expressionistische Malerin

• Gret Palucca – Tanzpädagogin

• Käthe Kollwitz – Grafikerin

Weiterhin soll sich die Stadt dafür einsetzen, dass auch in anderen Bereichen die Sichtbarkeit von weiblichen Persönlichkeiten vergrößert wird, so zum Beispiel bei der Benennung von Schulen oder von Gebäuden der TU Dresden. Um in dieser Thematik ein Vorbild in der Stadtgesellschaft zu sein, wird der SPD Unterbezirksvorstand beauftragt, auf eigene Initiative eine Gedenktafel aufzustellen. Die Wahl von Persönlichkeit und Standort soll in geeigneter Weise, bestmöglich aber mit breiter Beteiligung stattfinden. Um in dieser Thematik ein Vorbild in der Stadtgesellschaft zu sein, wird der SPD-Unterbezirksvorstand beauftragt, die Errichtung einer Gedenktafel zu initiieren. Die Wahl von Persönlichkeit und Standort soll in geeigneter Weise, bestmöglich aber mit breiter Beteiligung stattfinden. Die Kosten werden von der SPD Dresden und durch die Einwerbung von Spenden übernommen.