Die Jusos Dresden mögen beschließen und an den Unterbezirksparteitag der SPD Dresden weiterleiten:

Öffentliche Toiletten an der Elbe

Die Wiesen des Neustädter Elbufers zwischen Marienbrücke und Rosengarten sind der wohl beliebteste Ort Dresdens, um sich bei gutem Wetter im Freien zu treffen. Zum Grillen, für Freizeitaktivitäten oder einfach nur zum geselligen Beisammensein: Viele Dresdner:innen verbringen ganze Sommerabende an diesem Ufer. Wenn ein Mensch aber lange Zeit an einem Ort verbringt, wird früher oder später ein Toilettengang von Nöten sein.

Öffentliche Toiletten an der Elbe sind jedoch rar. An der Hauptstraße und im Bürger:innenbüro Neustadt befinden sich öffentliche Toiletten, die jedoch abends und an Feiertagen geschlossen haben. Zwei weitere Toiletten befinden sich auf der Altstadt-Seite von Augustus- und Carolabrücke, wobei letztere rund um die Uhr zugänglich ist. Abgesehen von den langen Laufwegen sind diese jedoch kostenpflichtig. Kurz gesagt: es existieren keine praktisch erreichbaren, öffentlichen, kostenlos und auch abends zugänglichen Toiletten am Neustädter Elbufer.

In der Öffentlichkeit zu urinieren, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Aus nachvollziehbaren Gründen untersagt der Staat das Urinieren in der Öffentlichkeit, stellt gleichzeitig jedoch nicht sicher, dass es legale Möglichkeiten für das Verrichten dieses menschlichen Bedürfnisses gibt. Möchten wir diese staatliche Logiklücke schließen, müssen wir öffentliche Toiletten bauen lassen.

Während es cis-Männer leicht haben, einen Ort für den Toilettengang zu finden, wenngleich dieser illegal sein mag, ist es insbesondere für Frauen wesentlich schwerer, einen geeigneten und vor allem sicheren Ort zu finden. So erlebt eine Vielzahl von Frauen, die im Freien auf Toilette gehen, sexuelle Übergriffe in dieser intimen Situation. Diese reichen von sexueller Belästigung und Voyeurismus bis zu Vergewaltigung oder sogar Mord. Das Fehlen von erreichbaren, öffentlichen sanitären Anlagen, kann zudem zu verschiedenen gesundheitlichen Folgen, vor allem für Frauen, aber auch für Männer, führen. Möchten wir also die Sicherheit für Frauen erhöhen und Gesundheitsrisiken minimieren, müssen wir öffentliche Toiletten bauen lassen.

Außerdem ist Urin in zu großen Mengen umweltschädlich. Durch die verschiedenen Nährstoffe, die in Boden, Grundwasser und Elbe gelangen, wird das Ökosystem gestört. Bestimmte Tiere und Pflanzen in Böden und Gewässern können dadurch bedroht werden, Schädlinge und Bakterien sich unter Umständen stärker ausbreiten. Wollen wir die Biodiversität und Umwelt schützen, müssen wir öffentliche Toiletten bauen lassen.

Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass im Gebiet der Elbwiesen öffentliche Toiletten gebaut werden. Diese sollten barrierefrei und für alle Geschlechter geeignet sein. Außerdem soll geprüft werden, ob an anderen vielbesuchten, öffentlichen Orten ein ähnliches Defizit existiert.

Möglicherweise geeignete Plätze nahe des Neustädter Elbufers könnten sein:

  • Parkplatz an der Staatskanzlei
  • Parkplatz vor dem Finanzministerium (Königsufer)
  • Flächen neben der Augustusbrücke
  • Flächen neben der Albertbrücke
  • Fläche neben dem Japanischen Palais an der Großen Meißner Straße