Ausfallstatistiken sind kein Sudoku – Stundenausfall richtig dokumentieren

Die Unterbezirkskonferenz der Jusos Dresden möge beschließen und an die Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Sachsen weiterleiten:

Das Sächsische Kultusministerium soll verpflichtet werden, die Kriterien für die Erhebung der Stundenausfallstatistik an sächsischen Schulen dahingehend zu ändern, dass die Ausfallzahlen den Realitäten entsprechen. Stundenausfall ist, wenn keine Lehrkraft vor der Klasse den Unterricht hält.

Begründung

Durch die bereits jetzt fehlenden Lehrer_innen in Sachsen fällt an sächsischen Schulen schon heute Unterricht im großen Maßstab aus. Die Statistiken des Kultusministeriums dagegen weißen nur eine Ausfallquote von 2 Prozent aus. Schaut man sich jedoch die Kriterien an, wonach Unterricht nicht stattgefunden oder vertreten wurde, wird einem sehr schnell klar, dass die Zahlen geschönt sind.

Beispielsweise gilt es laut Statistik nicht als Stundenausfall, wenn Schülerinnen und Schüler durch die Bearbeitung von Aufgabenstellungen „beschäftigt“ werden. Oder wenn auf dem Vertretungsplan zwar Stundenvertretung vermerkt ist, aber dieser nicht gehalten wurde. Auch gilt die Vertretung beispielsweise im Fach Mathematik durch eine Physikstunde nicht als Ausfall Mathematikstunde. All diese Feinheiten führen dazu, dass Stundenausfallstatistiken nicht der Realität an sächsischen Schulen entsprechen. Um die richtigen Maßnahmen gegen den Stundenausfall ergreifen zu können, bedarf es realistischer Zahlen. Diese fehlen derzeit und werden beispielsweise durch die Eigeninitiative des LandesSchülerRates Sachsen in nicht repräsentativen Umfragen gesammelt.