Die Vollversammlung der Jusos Dresden möge beschließen und an die Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Sachsen weiterleiten:

Die Jusos sind ein feministischer Richtungsverband und sollten gleichermaßen nach außen und nach innen als solcher agieren. Leider machen Sexismus und Genderdiskriminierung auch vor linken Strukturen nicht Halt. Damit sich alle Mitglieder bei Konferenzen, Veranstaltungen oder lockerem Beisammensein wohlfühlen, müssen diskriminierende sexistische Äußerungen und Verhaltensweisen angesprochen und unterbunden werden. Das Ende eines formellen Sitzungstages darf nicht gleichzeitig das Ende der feministischen Grundhaltung sein.

Um diese Ziele zu erreicheniele zu erreichen, sollen zukünftig folgende Gremien gegründet und bei der nachfolgenden Landesdelegiertenkonferenz gewählt werden:

1. Awareness-Team

Bei Landesdelegiertenkonferenzen sowie mehrtägigen Veranstaltungen der Jusos Sachsen oder der einzelnen Unterbezirke soll zukünftig ein quotiertes Awareness-Team, bestehend aus zwei Personen gewählt werden. Diese Personen sind Ansprechpartner*innen für Probleme und Vorfälle mit sexistischem oder diskriminierendem Hintergrund. Ihnen steht, wenn möglich, ein geschützter Raum zur Verfügung. Am Ende der Veranstaltungen stellt das Team einen anonymisierten Bericht vor, in dem sie ihnen gemeldete Vorfälle und eigene Beobachtungen darlegen. Sollten aufgrund der geringen Teilnehmer*innenzahl keine zwei Personen gewählt werden, kann auch stellvertretend ein weibliches Mitglied des Landes- oder Unterbezirksvorstandes das Awareness-Team stellen.

2. Anti-Sexismus-Kommission der Jusos Sachsen

Für Vorfälle außerhalb der oben genannten Veranstaltungen soll auf der jeweiligen Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Sachsen eine Anti-Sexismus-Kommission gewählt werden. Diese besteht aus zwei bis vier Personen, welche als Ansprechpartner*innen für jegliche Art von auftretendem Sexismus im Verband agieren. Mindestens 40 Prozent dieser Kommission besteht dabei aus Frauen*. Die Kommission unterrichtet die Landesdelegiertenkonferenz und den Landesvorstand regelmäßig über die Verbandssituation.

Neben den genannten Instrumenten sollen regelmäßig Seminare und Workshops zu Grundlagen des Feminismus und weiteren feministischen Themen durchgeführt werden. Diese sollen gewährleisten, dass unter anderem Neumitglieder über unsere Richtlinien und das feministische Verständnis der Jusos informiert und aufgeklärt werden.

Auch eine gezielte Neumitgliederkampagne für Frauen* kann dazu beitragen, dass unser Verband feministischer wird.

We all can do it!

Begründung

Gerade in einem Landesverband wie Sachsen in dem der Frauen*anteil weit unter dem Bundesdurchschnitt liegt, müssen wir noch stärker für eine bedingungslose Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen* kämpfen.

Die geforderten Instrumente können dazu beitragen, dass Sexismus und Diskriminierung keine Chance haben in unserem Verband. Dabei sollen weder die Betroffenen noch die Täter*innen bloß gestellt, sondern vielmehr gemeinsame Lösungen gefunden und die einzelnen Mitglieder des Verbandes sensibilisiert werden. Diese Sensibilisierung soll gleichzeitig durch inhaltliche Diskussionen und Weiterbildungen innerhalb des Verbandes vorangetrieben werden.