Arbeitsprogramm der Jusos Dresden 2023/24

Die kommende Legislatur der Jusos Dresden wird vor allem durch ein Thema stark geprägt sein: Wahlkampf. Im kommenden Jahr wird in Dresden und in Sachsen gewählt. Als Jusos Dresden haben wir in diesem Jahr erfolgreich gezeigt, dass Juso-Kandidaturen wichtig und essentiell für einen gelingenden Wahlkampf sind. Sowohl unter den Stadtratsspitzenkandidaturen, als auch den Kandidat*innen für die Direktwahlkreise für die Landtagswahl konnten wir somit eigene Kandidat*innen unterbringen.
Wahlkampf bedeutet für uns jedoch auch einen massiven Zeitaufwand, weshalb es umso wichtiger ist, mit einer starken Juso-Struktur in diese Wahlkämpfe zu starten und effiziente Arbeitsweisen aufzubauen. Auch darf auch im Wahlkampf unser Fokus auf Strukturarbeit für unseren eigenen Verband nicht verloren gehen. Die Erfahrung der letzten Wahlkämpfe zeigt, dass gerade junge Menschen durch Wahlkämpfe animiert werden und diese Menschen müssen wir einen Anlaufpunkt und ein politisches Zuhause geben.

Zusammen im Wahlkampf – Jusos als emissionsfreier Motor

In den letzten Wahlkämpfen hat sich gezeigt, wie essentiell die Jusos für einen funktionierenden Wahlkampf sind. Egal, ob sie mit ihrem eigenen Namen antreten, Flyer Verteilen, Infostände machen oder Plakate hängen. Auch 2024 wollen wir als Jusos wieder der Motor des gelingenden Wahlkampfes sein. Dabei ist uns eine Vernetzung mit Ortsvereinen und anderen Arbeitsgemeinschaften besonders wichtig, damit wir wissen, wo es Bedarfe zur Unterstützung gibt.

Aber auch mit eigenen Formaten wollen wir unsere Kandidat*innen dabei unterstützen, in ihrem Wahlkreis Bekanntheit zu erlangen und Raumsichtbarkeit für die Jusos und die SPD zu schaffen. Unser Ziel ist klar: Wir brauchen eine starke Fraktion im Stadtrat, wir brauchen Jusos im Stadtrat und wir brauchen ein starkes SPD Ergebnis zur Landtagswahl.

Wahlkampf nicht um der Wahlkampf willen, wir gewinnen Mitglieder.

Einfacher Einstieg in die Juso-Strukturen

Mit Blick auf die letzten Jahre können wir stolz darauf sein, wie stark wir als Jusos Dresden gewachsen sind und wie viele Leute sich langfristig bei uns einbringen und bereits eingebracht haben. Doch gerade, wenn die Gruppe an Aktiven wächst, besteht Gefahr, dass neue Menschen schwerer den Einstieg in bestehende Strukturen finden. Deswegen müssen wir verstärkt einen Fokus auf unsere Neumitgliederbetreuung setzten. Bereits in der letzten Legislatur haben wir mit der Qualireihe ein Format erprobt, welches neuen Mitgliedern schnell alle nötigen Skills zum Einstieg in unsere Strukturen geben kann. Als Jusos sind wir für viele junge Menschen die erste politische Organisation, in der sie sich im Leben einfinden. Dieses Format und regelmäßige Neumitgliederbrunches wollen wir in der kommenden Legislatur weiterführen, damit Alle sich in der Lage fühlen, die Ziele, die sie zu den Jusos mitbringen, schnell und zielgerecht in politische Realität umzusetzen.

Zusammenarbeit im Vorstands- und Aktivenkreis

Wir sind der festen Überzeugung, dass flache Hierarchien und Transparenz essentiell sind für gute politische Arbeit in einem Jugendverband. Deshalb ist für uns klar, dass wir Vorstände nicht künstlich klein halten wollen, sondern allen die Möglichkeit geben möchten, in diesen mitzuwirken. Wenn Vorstände wachsen, ändert sich natürlicherweise auch die Arbeitsweise dieses Gremiums. In der kommenden Legislatur wollen wir aus der Erfahrungen der Vorstandsarbeit des letzten Jahres lernen. Wir müssen die Vorstandsarbeit so organisieren, dass es klare Verantwortungsverteilungen gibt, um Verantwortungsdiffusion dabei verhindern. Unsere Klausurtagung wollen wir zudem dafür nutzen, als Vorstand und Aktive enger zusammenzuwachsen und unsere gegenseitige Arbeitsweise besser kennenzulernen. Wir müssen davon profitieren, dass Alle unterschiedliche Kompetenzen und Kapazitäten mitbringen, um unser Potential ausschöpfen zu können.

Wissensweitergabe und die Rolle der Koordinator*innen

Die Verantwortungsdiffusion, sowie Unterschiede in den Vorkenntnissen unserer Aktiven haben diese Legislatur zu einer Verstärkung von Wissenshierarchien geführt. Diese Problemstellung wollen wir in der nächsten Legislatur aktiv angehen. Bereits in der letzten Legislatur haben wir versucht durch zentrale Dokumentation von Projekten und Leitfäden Möglichkeiten zu schaffen, Wissenshierarchien abzubauen. Wir merken jedoch, dass gerade in Momenten, in den Aufgaben schnell abgearbeitet werden müssen, vermehrt diejenigen sie übernehmen, die bereits wissen, wie es geht. Damit nehmen wir vielen die Möglichkeit, etwas das erste mal zu machen oder Wissen auch anwenden zu können.
Um dem entgegenzuwirken wollen wir die Rolle der Koordinator*innen einführen, die einen Blick darauf hat, wer Aufgaben übernimmt und wo die Stärken und eventuell Wissenslücken der Mitglieder liegen. Sie sollen aktiv Menschen dazu empowern, neue Aufgaben auszuprobieren und Menschen, die bereits viel tun, auch dazu ermutigen Aufgaben abzugeben und ihr Wissen an andere weiterzugeben.

Im Kontext der Kommunalwahl sind sie die Hauptansprechpersonen bei den Jusos und sollen dabei auch strukturelle Aufgaben unterstützen, die regelmäßig anfallen, um den Laden am Laufen zu halten. Damit dies gut funktioniert muss es einen guten Informationsfluss zwischen Koordination und Vorsitzenden geben. Die Vorsitzenden haben die Verantwortung, die Koordinator*innen und alle Interessierten auf den Wissensstand zu bringen, welche Aufgaben sie aktuell übernehmen und in Prozesse einzuarbeiten.

Diversität bei den Jusos Dresden
Wir wollen unterrrepräsentierte Gruppen unserer Gesellschaft sichtbar machen und
aktiv bei den Jusos einbinden. Die Jusos Dresden sind noch immer zu sehr von
weißen cis-männlichen Studierenden geprägt. Unsere Arbeit ist zu durch ein
entsprechend eingeschränktes Blickfeld bestimmt, was mit unserem Anspruch eines
progressiven und diversen Jugendverbandes nicht übereinstimmt. Durch gezielte
Vernetzung und Mitgliedergewinnung und -einbindung wollen wir es schaffen
FINTA*, BIPOCS, queere Menschen, Menschen mit Behinderung, Menschen in
Ausbildung sowie generell junge Menschen stärker in unsere Arbeit inkludieren.
Wir werden gemeinsam mit ihnen ihre politischen Bedürfnisse in unser politisches
Handeln überführen und entsprechende Beschlüsse fassen und Aktionen zusammen
umsetzen.

FINTA* – Empowerment und Akquise

Wir freuen uns darüber, dass unser Vorstand diese, sowie letzte Legislatur quotiert ist. Jedoch sehen wir auf unseren regelmäßigen Sitzungen, dass die FINTA*-Quote unter den Aktiven deutlich geringer ist. Oft sind diejenigen, die „einfach so mal auf einer Sitzung vorbeikommen“ männlich. Um dieses Problem anzugehen, wollen wir verstärkt Veranstaltungen anbieten, die FINTA* aktiv ansprechen. Ein guten Beispiel dafür ist die feministische Buchdiskussion, zu der viele FINTA* Personen kamen, die aktuell nicht aktiv bei den Jusos sind. Auch mit den SPD Frauen wollen wir in der kommenden Legislatur aktiv zusammenarbeiten und uns vernetzen. Mentor*innen-Programme, wie das von den SPD Frauen sind eine tolle Möglichkeit, FINTA* beim Einstieg in den Verband zu unterstützen. Auch bei den Jusos wollen wir für dieses Programm werben und zudem versuchen, dass neue FINTA* bei uns direkt eine FINTA* Bezugsperson haben, die ständig für die ansprechbar ist.

Antidiskriminierungs- und Awarenessarbeit bei den Jusos Dresden

Als Jusos Dresden wollen wir jeglichen Formen von Diskriminierung entgegenwirken und in unserem Verband Safer Spaces für alle Personen schaffen. Da aber keine Person frei ist von diskriminierendem, ausgrenzendem oder verletzendem Verhalten, haben wir in der letzten Legislatur Awareness-Beauftrage gewählt, die gemeinsam mit einem größeren Awareness-Team auf den Veranstaltungen ansprechbar für Personen waren und im Umgang mit herausfordernden oder grenzüberschreitenden Situationen helfen konnten. Zudem hat das Awareness-Team im letzten Jahr einen Awarenessworkshop veranstaltet, um Interessierten die Thematik Awarenessarbeit näher zu bringen. Diese Arbeit wollen wir in der nächsten Legislatur weiterführen und das Awareness-Team bei ihrer Arbeit unterstützen, denn Awarenessarbeit geht uns alle etwas an.

Antifaschistischer Anker der Region

Der Aufbau und die Unterstützung der Organisation antifaschistischer Strukturen vor Ort ist uns ein Kernanliegen. Wir bringen uns aktiv ins Demo-Geschehen ein und bieten Nazis keinen Platz in unserer Stadt. Wir aktivieren Menschen organisationsübergreifend sich antifaschistisch zu organisieren.

Begründung

erfolgt mündlich