Lexikon zu Begriffen des intersektionalen Feminismus

Hier findet Ihr die definition einiger Begriffe, die verhäuft auf unserer Webseite und im Rahmen von Gesprächen über den intersektionalen Feminismus genutzt werden. Wir hoffen sie helfen Euch beim verständnis der Texte und in zukünftigen gesprächen weiterhelfen.

Cis Frau: Frau, der bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde und die sich auch so definiert.

Demigender: Person die demigender sind, ordnen sich nur teilweise einer bestimmten Geschlechtsidentität zu.

Empowerment: Vorgang der sozialen Ermächtigung einer Person.

Feminismus: Politische, gesellschaftliche und soziale Strömung mit dem Ziel der Gleichstellung aller Geschlechter und der Überwindung von patriarchalen Strukturen und Ungleichheiten.

FINTA: Frauen, Inter*Personen, Nichtbinäre Personen, Trans*Personen und Agender Personen.

FLINT: Frauen, Lesben, Inter*Personen, Nichtbinäre Personen und Trans*Personen.

Genderdoppelpunkt: Form gendergerechter Sprache zum Einbeziehen aller Geschlechtsidentitäten (z.B. Genoss:innen).

Gendergap: Umfangreichere Form gendergerechter Sprache, die auch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten berücksichtigt (z.B. Genoss_innen oder Genoss innen).

Gendersternchen: Form gendergerechter Sprache zum Einbeziehen aller Geschlechtsidentitäten (z.B. Genoss*innen).

Genderfluid: Nicht-festgelegte Geschlechtsidentitäten die sich zeit- und/oder situationsbedingt ändern können.

Genderqueer: Sammelbegriff für alle nichtbinären Geschlechtsidentitäten oder auch Person, die sich als männlich und weiblich identifiziert.

Geschlechtsidentität: Persönliche Identifikation mit einem oder mehreren Geschlechtern, die nicht zwingend mit dem körperlichen Geschlecht übereinstimmen muss.

Heteronormativität: Weltanschauung und gesellschaftliche Ordnung, die nur die bei der Geburt zugeordneten Geschlechter männlich und weiblich und heterosexuelles Verhalten anerkennt und zur Norm erklärt. Abweichungen wie Homosexualität oder Trans*Identität werden nicht akzeptiert und oft diskriminiert.

Heterosexualität/-romantik: Sexuelle/romantische Anziehung zu Personen des/eines anderen Geschlechts.

 

Identität: Gesamte Persönlichkeitsstruktur einer Person. 

Inter*: Intergeschlechtlich oder intersexuell. Menschen, deren Körper bei der Geburt kein eindeutiges männliches oder weibliches Geschlecht aufweist.

Klassismus: Vorverurteilung und Diskriminierung von Menschen aufgrund von sozialer Herkunft, meist gegen sozial Schwache.
Körperliches Geschlecht: Geschlechtszuordnung auf Basis medizinischer und biologischer Merkmale, aufgrund der reinen binären Einordnung jedoch überholt.
Label:
Genutzt, um anderen Menschen sexuelle Orientierung und
Geschlechtsidentität mitzuteilen. Stellen einfachen Weg dar, über persönliche Einstellungen und Gefühle zu reden.
Lesbisch:
Frauen/weiblich identifizierte Personen, die sich sexuell und/oder romantisch zu Menschen des gleichen/eines ähnlichen Geschlechts hingezogen fühlen.
Marginalisierung:
Soziale Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen, oft mit mehr oderweniger starker Einschränkung von Rechten und Möglichkeiten.
Mehrfachzugehörigkeit:
Beschreibt, dass Menschen nie durch die Zugehörigkeit zu einer einzigen
Gruppe sondern durch verschiedene gesellschaftliche, soziale, religiöse
und kulturelle Zugehörigkeiten definiert werden.
Misgendering: Wenn eine Person bewusst oder unbewusst einem falschen Geschlecht zugeordnet oder mit falschen Pronomen angesprochen wird.
Misogynie: Oberbegriff für Einstellung geringerer Relevanz/Wertigkeit von Frauen, auch Frauenfeindlichkeit genannt.
Monoamurösität: Das Führen einer Beziehung zu einem Zeitpunkt mit nur eine*r Partner*in.
Monogamie: Form von Ehen/Lebenspartnerschaften, bei der nur zwei Personen miteinander verheiratet sind.
Multigender: Person, die entweder gleichzeitig oder abwechselnd mehr als eine Geschlechtsidentität aufweist.
Nichtbinär: Personen, die sich außerhalb des binären Systems, also weder als Frau noch als Mann identifizieren.

Outing:
Das oftmals nicht einvernehmliche Aussprechen der
sexuellen/geschlechtlichen Identität eines Menschen gegenüber anderen Menschen.

Pangender: Person, die sich mit allen oder aus verschiedenen Geschlechtsidentitäten zusammengesetzten Identität identifiziert.
Pansexualität/ -romantik:
Person, die sich in ihrer sexuellen/romantischen Anziehung nicht auf
eine oder mehrere Geschlechtsidentitäten beschränkt fühlt und sie
basierend auf anderen Faktoren, z.B. Persönlichkeit verspürt.
Passing:
Bedeutet, dass eine Person in Bezug auf sexuelle und geschlechtliche
Identität so gelesen und anerkannt wird, wie sie gelesen und anerkannt
werden möchte.
POC/QPOC: 
People of Color bzw. Queer People of Color. Nicht-weiße Personen und
queere nicht-weiße Personen. Gruppen, die die unterschiedlichsten Arten
von Rassismus erfahren.
Platonisch:
Freundschaftliche Beziehungen ohne sexuelle Interesse. Teilweise aber
auch erotische Beziehungen, in denen auf sexuellen Kontakt verzichtet
wird.
Polyamorie:
Liebesform, bei der eine Person mit mehreren Personen gleichzeitig eine
romantische und/oder sexuelle Beziehung führt. Dabei wissen alle
Beteiligten von dieser Tatsache und sind damit einverstanden.
Privileg: Vorrecht bzw. Bevorzugung einer Person oder Personengruppe.
Queer:
Menschen, die in geschlechtlicher Identität und/oder sexueller
Orientierung nicht der heteronormativen Orientierung entsprechen.
Queerfeindlichkeit: Jegliche Form von Ablehnung gegenüber queeren Menschen. Kann sich in Form von Diskriminierung oder sogar Gewalt äußern.
Queerfeminismus: Variante des Feminismus, bei der neben Frauen* auch die sog. “sexuellen Minderheiten” für ihre Rechte kämpfen.
Questioning:
Personen, die ihre sexuelle und/oder geschlechtliche Identität
hinterfragen und für sich (noch) keine passende Bezeichnung  finden
konnten.
Rape Culture:
Soziale Milieus oder Gesellschaften, in denen sexualisierte Gewalt und
Vergewaltigung verbreitet sind und verharmlost bzw. verharmlost werden.
Rassismus: Ideologie, in der Menschen auf Grund von äußerlichen Merkmalen in Rassen eingeteilt und beurteilt werden.
Regenbogenfamilie: Familien, in denen mindestens ein Elternteil nicht heterosexuell und/oder cisgeschlechtlich ist.
Romantische Erfahrung: Zeigt, mit welchen Geschlechtern ein Mensch bereits romantisch interagierte.
Romantische Orientierung:
Präferenz für das Geschlecht einer Person, in das sich eine Person
verliebt und/oder zu dem sie eine romantische Beziehung führen möchte.
Schrank: Eine Person befindet sich im “Schrank”, wenn sie ihre sexuelle Orientierung und/oder Geschlechtsidentität für sich behält.
Sexismus: Diskriminierung von Personen auf Grund ihrer Geschlechtsidentität.