Was tun am Assieck?!

Angebote!

Keine Repressionen!

Das Assi-Eck ist Teil der Dresdner Neustadt-Kultur und muss als Freiraum erhalten bleiben.

Die Neustadt ist ein Ort von freier Entfaltung und Kultur. Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen kommen zusammen. Dafür braucht es Freiräume. Freiräume die allen zugänglich sind, unabhängig vom Geldbeutel, Geschlecht oder Herkunft. Wir müssen gemeinsam dafür kämpfen diese Freiräume zu erhalten. Gegen die geplanten Repressionsmaßnahmen von Ordnungsamt und Polizei.

Wo viele Menschen zusammen kommen, entsteht Müll. Und Lärm. Und das Bedürfnis auf Toilette zu gehen. Diesem Problem kann man sehr einfach begegnen. Menschen nutzen Mülleimer. Am Assi-Eck sind sie zu klein und in zu geringer Anzahl vorhanden. Menschen nutzen auch Toiletten. Am Assi-Eck gibt es keine Toiletten. Menschen, die zusammen sind, sich unterhalten, tanzen und Spaß haben, sind laut. Bäume schlucken Lärm. Am Assi-Eck gibt es keine Bäume. 

Stattdessen will die Stadt nun Polizei schicken, um die Menschen, die dort frei zusammenkommen, zu vertreiben. Stattdessen fahren und parken dort die ganze Nacht Autos. 

Wir wollen, dass die Louisenstraße zur Fußgänger:innenzone wird. Mit Platz für Bäume, Mülleimer und Toiletten. Mit Platz für Menschen. Wir brauchen Freiräume!

Das fordern wir bei unserer Demonstration am 22. April zusammen mit Linksjugend und Neustadtpiraten:

Rechte und Wünsche von Anwohner:innen dürfen nicht mit den Interessen von Investor:innen verwechselt werden.

Es gibt Probleme am Assi-Eck. Keine Frage. Doch wer adressiert hier eigentlich welche Probleme? Mit welchem Ziel? In der Vergangenheit haben Investor:innen immer wieder die Neustadt als interessantes Investitionsobjekt ausgemacht. Zurecht, denn scheinbar willkürlich siedeln sich Künstler:innen, Gewerbetreibende und allgemein Menschen sehr gern an diesem Ort an.

Wer in der Neustadt zieht, weiß aber auch, was dort zu erwarten ist. Die meisten Anwohner:innen fühlen sich sehr wohl in ihrem Stadtteil. Neben dem Standort inmitten des kulturellen Lebens, heißt es vielerorts: Dieser Stadtteil bleibt dreckig. Aus Sicht von Investor:innen ist aber gerade der zweite Part schier unerträglich, wirkt er sich doch sehr nachteilig auf die Rendite aus. Gleichzeitig gilt anzuerkennen, wenn die Neustadt nicht Freiraum und linker Rückzugsort wäre, wäre es auch kein Investitionsziel. Die Neustadt wäre genauso langweilig und rechts wie der Rest dieser Stadt. Die Neustadt muss frei bleiben, frei von Repressionen, frei von Investor:innen und frei von Polizei. 

Konsum- und Verkaufsverbote sind der nächste Schritt zur Verdrängung und Gentrifizierung.

Mal angenommen, es kommt zu den Verboten. Was passiert dann? Die Menschen haben weiterhin ein berechtigtes Interesse am kostengünstigen, wohligen Beisammensein. Die Menschen werden wie zu allen Zeiten weiterziehen: Mehr Menschen im Alaunpark, mehr Menschen am Martin-Luther Platz, mehr Menschen an einer x-beliebigen anderen Kreuzung in dieser Stadt. Die gleichen Probleme werden von vorn losgehen: Es ist zu laut und zu dreckig. Denn auch dort ist die Infrastruktur nicht auf große Menschenmassen ausgelegt. Wir haben das ganze auch schon erlebt, als Verdrängungsmaßnahmen an der Scheue installiert wurden. Lasst uns nicht die gleichen Fehler erneut machen, sondern die Probleme vor Ort anpacken und weitere Orte der Begegnung mitdenken und mitschaffen.

Die Louisenstraße als Fußgänger:innenzone löst die Probleme vor Ort ohne Verdrängungseffekte.

Querschnitt der heutigen Louisenstraße

In der Louisenstraße treffen unterschiedlichste Interessen aufeinander: Wohnen, Feiern, Verweilen, Parken, Verkaufen, Essen, Sitzen, Fahren. Ein Interesse – der fahrende und stehende motorisierte Verkehr – nimmt dabei rund 70 Prozent vom öffentlichen Raum ein. Alle anderen Interessen müssen sich diesem derzeit unterordnen.

Unser Vorschlag, der von vielen Gruppen geteilt wird, sieht vor, aus dem vorrangig für den Autoverkehr genutzten Raum eine Fußgänger:innenzone zu gestalten. Diese soll  dennoch für den Anwohner:innen- und Lieferverkehr sowie für Rettungsfahrzeuge freigegeben sein. Es gewinnen alle: Durch zusätzliche Bäume wird die Lärmbelästigung reduziert, durch zusätzliche Mülleimer wird das Müllproblem reduziert und durch öffentliche Toiletten wird das Wildpinkeln reduziert. Zusätzlich gewinnt der Raum an Aufenthaltsqualität und angrenzende Restaurants gewinnen Platz für ihre Gäste. Dennoch bleibt kostenfrei nutzbarer Freiraum für alle. Ohne Repressionen, ohne Polizei, ohne Prohibition.

Wie die Louisenstraße künftig aussehen könnte

Wie lang dauert die Umsetzung?

Bereits mehrfach wurden im SBR Neustadt unterschiedliche Vorschläge zur Sanierung der Louisenstraße diskutiert. Es gibt eine Initiative, die genau diese autofreie Louisenstraße fordert. Warum passiert also nichts? 

Die Dresdner Kommunalverwaltung legt bislang keine Vorschläge vor. 2019 wurde im Stadtrat die bereits angelaufene Sanierung der Louisenstraße gestoppt, um autoarme Alternativen zu prüfen. Passiert ist seitdem leider nichts. Wir setzen uns dafür ein, dass endlich etwas passiert.

Bereits kurzfristig und ohne bauliche Veränderung kann viel für die Louisenstraße erreicht werden. Wir wollen eine sofortige Umschilderung zur Fußgänger:innenzone mit Zulassung von Anwohner:innen und Lieferverkehr in den Bereichen zwischen Alaunstraße und Assi-Eck sowie Martin-Luther-Straße. 

Vorgeschlagene Fläche für eine Fußgänger:innenzone

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