Klimaschutz – [Cloned #976]

Klimaschutz? Sofort und konsequent!

Die Klimakrisenbewältigung darf nicht nur ein Thema der explizit grünen Parteien sein, denn sie ist kein Nischenthema, sondern eine existenzielle Krise, die uns alle betrifft. Ihre akute Dringlichkeit zwingt jede Partei dazu, eine dezidierte Lösungsstrategie zu erarbeiten und zur gesamtgesellschaftlichen Diskussion und Umsetzung vorzulegen. Wir haben in der Corona-Pandemie gesehen, wie schnell Politik handeln kann, wenn der Wille dazu gegeben ist. Ähnlich entschlossene Schritte erwarten wir nun erst recht, wenn es um das Überleben aller folgenden Generationen auf diesem Planeten geht. Deshalb richten wir uns mit der Forderung, die Klimakrise ernst zu nehmen und sie schnellstmöglich zu überwinden, direkt an unsere Mutterpartei und an alle Menschen in verantwortlichen Positionen auf diesem Gebiet. Wir werden nicht umhinkommen, unsere Wirtschafts- und Lebensweise umzustellen. Aber: Wir müssen den sozialen Aspekt dieses Wandels stets mitdenken. Den Preis für den Umbau der Wirtschaft zur Klimaneutralität dürfen nicht diejenigen zahlen, die am wenigsten am CO₂-Ausstoß beteiligt sind. Die reichsten 10% der Menschheit sind verantwortlich für 50% der globalen Emissionen. Es ist essentiell, sich diesen Umstand vor Augen zu führen, wenn in rassistischer Weise bestimmten Teilen der Erde eine „Überpopulation“ vorgeworfen und damit die Schuld an der Klimakrise zugeschoben wird. An dieser Stelle Gerechtigkeit, Sozialverträglichkeit und das Ende von Ausbeutung einzufordern, ist insbesondere Aufgabe der Jusos und der SPD. Das gilt aber lokal ebenso wie global: Wir wollen in Sachen Klimakrise für eine gerechte Kostenverteilung kämpfen und einem Nachhaltigkeits-Shaming gegenüber Geringverdiener:innen keinen Platz einräumen. Eine wichtige Aufgabe der SPD sehen wir auch darin, Menschen in umweltverträgliche Arbeit zu bringen und ihnen den Wechsel in ihr neues Verantwortungsgebiet so leicht wie möglich zu machen. Deshalb setzen wir uns konsequent für die programmatische Weiterentwicklung der SPD und die fortlaufende Qualifizierung unserer Mitglieder zu diesen Themen ein.

Energie und Wirtschaft

Verkehr

Bauen

Biodiversität

Ernährung

Klimapolitik und Rassimus

Müll

in Dresden

Energie und Wirtschaft

Die Energiewirtschaft und die Industrie sind in Deutschland für mehr als die Hälfte der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. Wenn wir hier nicht massiv in eine Dekarbonisierung investieren, werden wir nie die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen und damit das 1,5°C-Ziel deutlich verfehlen. Und diese Investitionen sind enorm wichtig: verfehlen wir jetzt die Ziele, müssen in Zukunft viel höhere Kosten aufgebracht werden, um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen. Schulden bestehen eben nicht nur aus roten Zahlen auf dem Konto.

Aber gerade dieses wichtige Thema ist besonders emotional, denn daran hängen viele Arbeitsplätze und Existenzen. Aus sozial-demokratischer Perspektive ist es daher besonders schwer, gute Lösungen zu finden. Es wird daher nicht ohne massive Investitionen in die Kohleregionen der Lausitz und in ältere Industrieanlagen gehen. Die Beschäftigten brauchen Unterstützung wie kostenlose Weiterbildung und wo das nicht möglich ist individuelle Lösungsvorschläge. Diese Aufgabe ist schwer und kostenintensiv, aber alternativlos.

Der CO2-Ausstoß in Deutschland

Co2de

Deshalb fordern wir...

Verkehr

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Bauen

Klimakiller Zement

Die Zementherstellung ist einer der emissionsintensivsten Industrieprozesse. Deshalb ist der Klimaschaden, der durch die Verwendung von Zement entsteht, beträchtlich: 8 % der globalen Treibhausgasemissionen werden durch die Zementherstellung verursacht, die somit einen größeren Anteil als der gesamte globale Luftverkehr aufweist.

Verwendet wird Zement für die Herstellung von Beton im Bauwesen. Es ist zu erwarten, dass der Bedarf weltweit weiter wächst, denn die bauphysikalischen Eigenschaften von Beton machen ihn zu einem wichtigen Grundstoff für Infrastrukturausbau und Gebäude.

Aus Sicht des Klimaschutzes ist es daher zwingend notwendig, Möglichkeiten einer CO2-armen bis CO2-freien Zementherstellung zu finden und diese großmaßstäblich umzusetzen. Zusätzlich muss die Forschung über alternative Bauträger ohne CO2-Emissionen intensiviert werden.

Biodiversität

Mit der Umwelt verhält es sich wie mit Gesellschaften, je diverser, umso stabiler und gesünder sind sie. Doch diese Diversität wird bedroht. Die Biodiversität verringert sich mit einer nie dagewesenen Geschwindigkeit. Der Grund ist die immer stärker werdende Ausbeutung des Planeten. Für den Wunsch nach immer mehr Konsum und vor allem immer mehr Profit wird unser Planet geplündert und seine Vielfalt geopfert.

  • In den nächsten 10 Jahren könnten mehr als 1 Millionen Arten Aussterben. 
  • Besonders in den Tropen nimmt der Verlust an Biodiversität rasant zu.
  • Ein Viertel der Säugetierarten, jede achte Vogelart, mehr als 30 % der Hai-  und Rochenarten, sowie 40 % der Amphibienarten sind bedroht.

Mit der hemmungslosen Logik der immer stärkeren Ausbeutung und des Raubbaus an der Natur sorgt dieses System dafür, dass die Grundlage für Nahrung, Medizin, Rohstoffe, sauberes Wasser und Luft langsam, aber sicher verschwindet. 

Diese Zerstörung der Natur wird durch neokoloniale Strukturen gestützt und vorangetrieben. Allein in Deutschland sind 30 % der Tierarten vom Aussterben bedroht. Doch leider sehen die Zahlen in anderen Ländern ganz anders aus: knapp 90 % der durch die Biodiversitätskrise erzeugten Schäden, vor allem durch die Landwirtschaft, werden in andere Länder verlagert. Durch unseren europäischen Lebensstil zerstören wir also v.a. die Natur auf anderen Kontinenten.

Schon Marx erwähnte in seinem Konzept des “metabolic rift”, dass die kapitalistische Anhäufungslogik des Kapitals dafür sorgt, dass der Mensch sich von der Natur und den ökologischen Kreisläufen entfernt. Der Kapitalismus erhöht damit stetig den Druck auf die Umwelt und sorgt zum einen für Zerstörung, Raubbau und eine massive Übernutzung, zum anderen erzeugt der massenhafte Konsum Unmengen an Müll und Verschmutzung. 

Auch Tier- und Pflanzenarten, deren Heimat sich in einem Naturschutzgebiet befindet, sind keinesfalls vor dem Aussterben geschützt. Denn auch Naturschutzgebiete dürfen zerstört werden, wenn an anderer Stelle ein neuer Lebensraum, z.B. ein Waldstück, geschaffen wird. Die Möglichkeit, ökologisch geschützte Systeme zu zerstören, wenn dafür in anderen Gebieten neue geschaffen werden, muss verboten werden, denn Biodiversität lässt sich nicht kompensieren, jedes Gebiet hat einzigartige, biologische Strukturen, die oft kein zweites mal auf genau diese Weise existieren oder geschaffen werden können  und durch ihre Zerstörung endgültig verloren gehen.

Ernährung

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Anteil von Nahrungsmitteln am CO2-Ausstoß

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Klimapolitik und Rassismus

Der in Deutschland vorherrschende Blick auf unsere Klimapolitik ist hochgradig rassistisch, denn die meisten Politiker:innen argumentieren nur mit den Folgen für die Menschen in Deutschland. Konservative behauten, wenn überhaupt bekommen wir einfach wärmere Sommer, Wirtschaftsliberale haben nur die deutschen Autobauer im Blick und selbst in linken Parteien richtet sich der Blick oft nur auf die entstehenden Probleme vor Ort. Dabei wird Deutschland und Europa innerhalb der nächsten Jahre vergleichsweise glimpflich davon kommen.

Die Staaten der Europäischen Union sind für 10 Prozent (23 % davon Deutschland) der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, Die G7+EU-Staaten sogar für 30 Prozent. Die größten leidtragenden Staaten sind allerdings zu einem großen Teil Entwicklungs- und Schwellenländern und erzeugen weniger als 11 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Dieses große Ungleichgewicht aus Verantwortlichkeit und dem Tragen der Folgen zeigt: Wir müssen endlich unser eurozentrisches Weltbild hinter uns lassen und diejenigen stärker einbeziehen, die schon heute Folgen spüren.

Die Folgen in den betroffenen Staaten sind oft gravierend. Verheerende Stürme mit Überschwemmungen auf der einen Seite sorgen für Zerstörung von ganzen Landstrichen. Auf der anderen Seite gibt es lange Dürre- und Hitzeperioden mit damit verbundenen Ernteausfällen und Waldbränden. Die betroffenen Menschen leiden an Hunger, ihre wirtschaftlichen Lebensgrundlagen werden zerstört und teilwiese auch ihre Heimat. Die Klimakatastrophe wird eine komplett neue weltweite Migrationsbewegung auslösen. Die reichen Industrienationen tragen hierfür die Verantwortung, werden sich aber wie schon 2015 schnell aus der Verantwortung ziehen, wenn es darum geht, die Klima-Flüchtenden aufzunehmen. 

Eine Filmempfehlung für diesen Themenkomplex ist der ARD-Justizthriller “Ökozid”. Der im Jahr 2034 spielende Film handelt von einer Klage von unter Überschwemmung und Dürre leidender Länder gegen Deutschland. Der Film zeigt eine noch vermeidbare, aber nicht abstrakte Zukunft. Es ist durchaus möglich, dass sich Deutschland und deutsche Firmen schon bald für ihre klimaschädliche Politik verantworten müssen und den Kläger:innen Entschädigungen zahlen müssen. So klagt ein peruanischer Bauer gegen RWE, weil Wasser eines schmelzenden Gletschers sein Heimatdorf bedroht. Der Bauer fordert von RWE, 0,47% der Kosten eines Deichbaus aufzubringen, da RWE für 0,47% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. [DLF]

WeltCO21_2

Deshalb fordern wir...

Müll

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In Dresden

Die Klimakrise erfordert sofortige Maßnahmen über Ländergrenzen Hinweg: Eine globale Krise, die global bekämpft werden muss. Wir müssen jedoch auf allen Ebenen anfangen zu handeln, wenn wir rechtzeitig die Kurve bekommen und die Worst-Case-Szenarien verhindern wollen. Daher ist für uns als Dresdner Verband klar: wir erarbeiten Konzepte, wie wir Dresden zu einer klimafreundlichen Stadt machen und ein Vorbild für grüne Städte wird. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf das Weltklima, sondern verbessert auch die Lebensqualität und Gesundheit der Bürger:innen Dresdens.

Nach Prognosen soll die Jahresmitteltagestemperatur in Dresden bis 2100 um bis zu 3°C steigen, die Zahl der Hitzetage mehr als verdoppeln, die Zahl der Eistage von 19 auf 3 pro Jahr sinken.[2] Um dies zu verhindern sind erhebliche CO2-Einsparungsmaßnahmen notwendig. Dresden hat sich 1994 mit dem Beitritt zum Klima-Bündnis europäischer Städte dazu verpflichtet, weniger Treibhausgase auszustoßen. Seit 2000 stagniert jedoch das Emissionsniveau, so wurden 2010 rund 30% mehr Treibhausgase emittiert, als sich Dresden selbst zum Ziel gesetzt hat. 

DresdenCO2E

Unsere Forderungen

Wir fordern umfassende Maßnahmen um die städtische Klima- und Umweltpolitik zu verändern. Für viele unserer Forderungen haben wir bereits Mehrheiten in der Dresdner SPD gefunden und unsere Stadtratsfraktion arbeitet daran, Dresden umweltfreundlicher zu machen. Doch wir werden weiter Druck machen, um schnellstmöglich Dresden zu einer CO2-neutralen Stadt zu entwickeln. Da Klimapolitik immer im wissenschatlichen Kontext betrachtet werden muss, entwickeln wir unsere Ideen ständig weiter.

Wir setzen uns auch für eine Verkehrsberuhigung innerhalb von Dresdens Stadtbezirken ein: in Wohngebieten und Nebenstraßen soll generell Tempo 30 gelten. Innerhalb sehr stark verdichteter Quartiere, wie z.B. der äußeren Neustadt und der Radeberger Vorstadt, sollen autofreie Zonen eingerichtet werden. Dies muss in einer intensiven Abstimmung mit den dort lebenden Menschen und den Geschäften vor Ort geschehen. Mit einem zeitlich begrenzten Modellprojekt sollte dies zuerst erprobt werden. In Ausnahmefällen sollen die Straßen weiterhin für z. B. häusliche Kranken- und Altenpflege, Möbeltransporte oder Be- und Entladungen genutzt werden können. Einige wenige Besucher:innenparkplätze sollen ebenfall erhalten bleiben. Um die Alltagstauglichkeit zu erhalten, müssen Ausnahmeregelungen flexibel und einfach ausgestaltet werden. Die Anlieferung für Geschäfte und Unternehmen soll in begrenzten Zeitfenstern möglich sein. Die Mobilität von Menschen mit Behinderung und von Rettungs- und Einsatzkräften muss jederzeit gegeben sein. Der Umstieg auf Alternativen zum mobilisierten Individualverkehr muss von der Landeshauptstadt Dresden so stark wie möglich vorangetrieben werden. Dazu gehörten die Konzeption von innerstädtischen Fahrradschnellwegen, die das Dresdner Umland an die Innenstadt anbinden. Die in der Radschnellwegekonzeption für den Freistaat Sachsen bereits vorgesehenen Korridore (Pirna – Heidenau – Dresden – Radebeul – Coswig und Freital – Dresden – Radeberg) sollen zügig realisiert werden. Wir schlagen dafür die Prüfung folgender innerstädtischer Routen vor, die neben dem überörtlichen Radverkehr durch eine strategische Führung nahe an den Stadtteilzentren auch den innerstädtischen Radverkehr erheblich beschleunigen würden:

  • Freital – Plauen – Innenstadt – Albertplatz / Neustadt – Klotzsche – Weixdorf

  • Coswig – Radebeul – Pieschen – Bahnhof Neustadt – Marienbrücke – Könneritzstr. – Hauptbahnhof – Lennéplatz – Tiergartenstraße – Rayskistraße – Reicker Straße – Prohlis – Pirna

  • Radeberg – Neustadt – Innenstadt – Hauptbahnhof

  • Pirna – Heidenau – Großzschachwitz – Leuben – Zwinglistraße – Straßburger Platz – Innenstadt

Dabei ist neben einer großzügigen baulichen Umsetzung auf ein unterbrechungsfreies Fahren auf langen Strecken zu achten. Lichtsignalanlagen, Kreuzungen mit Fußgänger:innen und andere Geschwindigkeitshemmnisse sind zu vermeiden.

Der Öffentliche Nahverkehr spielt eine wichtige Rolle in einer Großstadt wie Dresden. Wir wollen, dass mehr Menschen den ÖPNV verwenden. Dazu muss dieser attraktiver und flexibler werden; es braucht mehr Haltestellen, einen höheren Takt und mehr Linien. Darüber hinaus ist es wichtig, für eine bessere Erreichbarkeit der Haltestellen zu sorgen. Besonders in verdichteten Quartieren ist es häufig schwierig, stadtbezirksverbindende ÖPNV-Linien zu erreichen. Dafür sollen einerseits mehr Quartierslinien nach dem Vorbild der Linie 73 eingeführt werden. Andererseits können Haltestellen-gebundene Leihradkonzepte, betrieben von der DVB oder einem Partnerunternehmen, die Erreichbarkeit erhöhen und damit den ÖPNV attraktiver gestalten. Um den ÖPNV zuverlässiger zu machen, ist es erforderlich dass bei der Verkehrssteuerung der ÖPNV bevorzugt wird, es beispielsweise grüne Wellen für Busse gibt. Insbesondere die Steuerung der Lichtsignalanlagen muss dazu entsprechend angepasst werden. Bei anstehenden Baumaßnahmen sollte eine entsprechende Bevorzugung des ÖPNV vor dem PKW-Individualverkehr bereits in der Planung berücksichtigt werden. 

Baumaßnahmen, die den ÖPNV betreffen, sollen beschleunigt beschlossen werden, damit die Zeit zwischen der Planung einer neuen (Straßenbahn-)Linie und deren Realisierung beschleunigt wird und die bürokratischen Verfahren nicht mehr Zeit beanspruchen als die Umsetzung.

Mit einem günstigen und flexiblen Ticketangebot kann die Attraktivität des ÖPNV erhöht werden und mehr Menschen zum Umstieg in Bus und Bahn bewegt werden. Ähnlich zu Leipzig sollte die Einführung einer Art Bahn-Card überprüft werden. Damit können Tickets gegen einen monatlichen Grundbetrag zu einem reduzierten Preis erworben werden.

Die verschiedenen Mobilitätsangebote sollen weiter verknüpft und gebündelt werden. Dazu soll die DVB als zentraler Mobilitätsanbieter ausgebaut werden. Eine Reiseplanung und Bezahlung der Tickets soll dabei aus einer Hand möglich sein. Im Zuge dieses Mobilitätskonzept wäre auch die Einführung einer “Monatskarte XL” denkbar, mit die komplette Nutzung des ÖPNV, der Leihräder, Taxis und von Carsharing ohne zusätzliche Kosten möglich ist.

Alle Mobilitätsanbieter in Dresden müssen eine freie und offene Schnittstelle zu ihrem Service in einem standardisierten Format anbieten und eine freie Weiternutzung dieser Daten ermöglichen. Die DVB muss ebenfalls alle Haltestellen, Linien, Verbindungen sowie Live-Daten wie aktuelle Ankunftszeiten, Umleitungen oder Ausfälle bereitstellen.

Die App der DVB soll die Möglichkeit bieten, die Mobilitätsdienste weiterer Anbieter, insbesondere für die letzte Meile, zu integrieren. Die DVB-App sollte damit zur zentralen Mobilitätsanwendung der Stadt Dresden werden.

Fast 100.000 Menschen pendeln täglich nach Dresden zum Arbeiten. Mit einer besseren Anbindung an das Umland durch mehr S-Bahnlinien und einer besseren Vertaktung mit dem Nahverkehr der Stadt, könnten mehr Fahrten ohne das Auto erfolgen. Zusätzliche P+R-Parkplätze sollten angelegt werden. Eine Erweiterung der Anbindung an den Fernverkehr der Deutschen Bahn soll angestrebt werden.

Die Busflotte der DVB muss auf neue und emissionsarme Antriebe umgestellt werden. Dazu sollen neue emissionsarme Antriebe getestet werden. Auch der Bau neuer Straßenbahnlinien als Ersatz von hoch frequentierten Buslinien, wie der 61 und 62, kann zu einem noch umweltfreundlicheren ÖPNV beitragen. Ebenso sollte der Einsatz von Feinstaubfiltern auf den Bussen der DVB geprüft werden. Bei der Weiterentwicklung soll die exzellente wissenschaftliche Expertise in Dresden ansässiger Forschungseinrichtungen integriert und die Zusammenarbeit intensiviert werden.

Die Strom- und Wärmeerzeugung in Dresden sind die zwei Sektoren mit den höchsten CO2-Emissionen. Es muss zunächst die Nutzung der Energie intelligenter und effizienter gestaltet werden. Weiterhin muss schnellstmöglich die Stromerzeugung auf die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen, wie Wind und Solarstrahlung, umgestellt werden, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Die hierfür geeignete Technik ist vorhanden; sie muss lediglich zum Einsatz kommen.

Die Stadt Dresden muss in größerem Maße hier in großen Mengen anfallende Bioabfälle durch Biogasanlagen zur Erzeugung von CO2-freien Strom und Wärme nutzen. Dazu werden die Stadtreinigung Dresden bzw. die DREWAG beauftragt

Die DREWAG soll diesen Umstieg verwalten und vorantreiben. Es sind Voraussetzungen zu schaffen, um innerstädtisch, im Umland und darüber hinaus dezentral entsprechende Anlagen für die Strom- und Wärmeversorgung zu errichten und zu betreiben. Es sollen Möglichkeiten für die Beteiligung von private Investor:innen geschaffen werden. In der Stadt spielt die dezentrale Erzeugung von Strom und Wärme durch Sonnenenergie eine wichtige Rolle. Weitere Dächer von öffentlichen Gebäuden müssen daher für die Erzeugung von Solarstrom von der Stadt selbst genutzt oder zur Pachtung für Energiegenossenschaften oder privaten Betreiber:innen von Solaranlagen freigegeben werden. Bereits bei Neubauten von städtischen Gebäuden müssen Photovoltaik- und Solarthermieanlage mitgeplant werden. Für private Eigentümer:innen soll die DREWAG Informationen über verschiedene Möglichkeiten der Nutzung von erneuerbaren Energien und deren Finanzierung bereitstellen.

Potential für die Reduktion von Treibhausgasen ergeben sich auch in der Wärmeerzeugung und -nutzung. Ein Programm zur energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden soll aufgelegt werden, wobei mit den Gebäuden begonnen werden soll, die den höchsten Wärmeverbrauch bzw. -verlust haben. 

Mittels Fernwärme kann eine klimafreundliche Wärmeversorgung sichergestellt werden. Daher muss das Fern- bzw. Nahwärmenetz mit Nachdruck ausgebaut und weitere Gebäude daran angeschlossen werden. Neue Gebäude sollen – je nach Verfügbarkeit des Netzes – verpflichtend an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen werden, außer es kann eine CO2-ärmere Wärmeerzeugung nachgewiesen werden. Um die Emissionen des Fernwärmenetzes weiter zu senken, sollen für die Wärmeerzeugung vor allem weitere emissionsarme KWK-Anlagen, aber auch Abwärme von Industrieanlagen und insbesondere erneuerbare Energien, wie Solarthermie, Biogas und Geothermie, verwendet werden. Bei Kraftwerksneubauten bzw. Modernisierungen bestehender Anlagen muss die Verwendung von emissionsarmen Energieträgern favorisiert werden.

Bereits bei der Planung von neuen Gebäuden soll auf die Energieeffizienz geachtet werden. Für größere Bauvorhaben soll ein Energiekonzept erforderlich werden. Die Stadt soll mit der Festsetzung von Bebauungsplänen Einfluss auf eine möglichst energiesparende und solaroptimierte Bauweise nehmen. Je nach Verwendungszweck sind Passivhäuser bzw. Niedrigenergiehäuser besonders zu berücksichtigen. Auch beim Verkauf größerer Grundstücke sollte die Stadt einen Mindestnutzungsanteil von erneuerbaren Energien vorschreiben.

Parks, Wiesen und Wälder sind die grüne Lunge von Städten. Sie schaffen zirkulierende Wärmeströme, kühlen die Stadt im Sommer, sammeln Regenwasser, verbessern die Luftqualität und binden atmosphärische Treibhausgase. Dresdens Quartiere sind vielfältig strukturiert und beinhalten teils große Grünflächen, sind teilweise aber auch stark verdichtet. Daher brauchen wir ein intelligentes Stadtteilentwicklungskonzepte, das den unterschiedlichen Gegebenheiten Rechnung trägt.

Wir fordern deswegen:

  • den Erhalt von Grünflächen und deren ökologische Pflege

  • die Schaffung von neuen Grünflächen aufn geeigneten Flächen mit Neupflanzungen und Parkerweiterungen, aber durchaus auch mit vielen kleineren, untereinander verbundenen grünen Inseln in der Stadt

  • die verstärkte Begrünung von Dächern, Fassaden und anderen geeigneten Objekten (Haltestellen, Transformatorenhäuschen, …)

Einen Gestaltungsgrundsatz muss dabei der Erhalt biologischer Vielfalt bilden: naturnahe, insektenfreundliche Gestaltung ohne der Verwendung von Pestizide sowie der Einsatz von Pflanzen, die gut an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst sind (z.B. pflegeleichte, robuste, ökologisch und stadtklimatisch vorteilhafte Sedum-Pflanzen) und die insektenfreundliche Mahd, wie sie die Stadt bereits auf einen Flächen umsetzt. Um die Quartiere aufzuwerten und die Lebensqualität zu steigern, müssen grundsätzlich alle neu versiegelten Flächen standortnah mit der Schaffung von neuen bzw. der Aufwertung von bestehenden Grünflächen kompensiert werden.

Dass auch Gebäudebegrünungen einen großen Beitrag zur Regulierung des Stadtklimas leisten und gleichzeitig zur Senkung der Energiekosten beitragen, ist wissenschaftlich bestätigt. Wir fordern daher, dass öffentliche Gebäude hinsichtlich ihrer Eignung zur Dach- und Fassadenbegrünung überprüft und, sofern möglich, saniert werden sollen. Bei Neubauten muss ein Begrünungskonzept von Gebäudeflächen eingeschlossen werden. Gebäudebegrünungskonzepte müssen zudem fester Bestandteil von Bebauungsplänen werden. Das Umweltamt als kommunale Behörde soll hier private und öffentliche Bauvorhaben diesbezüglich beraten. Die fachliche und personelle Leistungsfähigkeit der Behörde muss dabei sichergestellt sein. Die wissenschaftliche und konzeptionelle Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden wird angestrebt. Ein Programm zur Förderung von Investitionen in Gebäudebegrünung soll aufgelegt werden.

Im Stadtgebiet und um Dresden herum muss ein leistungsfähiger, trockenresistenter Baumbestand aufgebaut werden, mit dem es immer stärker gelingen muss, CO2 aus der Luft zu binden und nachwachsenden Energie- und Bau- bzw. Bearbeitungs-Rohstoff zu erzeugen und zu nutzen. Diese CO2-Senke wird in die CO2-Bilanz von Dresden eingerechnet.

Die Stadt Dresden wird verpflichtet, jährlich transparent über die aktuellen Entwicklungen, den Klimaschutz betreffend, Bericht zu erstatten. In diesem Bericht müssen quantitative Messgrößen, wie beispielsweise abgerufene Fördersummen, Investitionskosten und Energieeffizienzschätzungen einzelner Projekte, ebenso einbezogen werden wie die Vorstellung aktueller Projekte und Konzeptionen.

Mit einem neu einzuführenden “Klimaunterricht” in Kita und Projektveranstaltungen in Schulen sollen die Kinder für den Klimaschutz sensibilisiert und eine ressourcenschonende und klimafreundliche Lebensweise vermittelt werden.

Auch in der Erwachsenenbildung sollte es Angebote geben. Z.B.b in den städtischen, naturwissenschaftlichen Museen zusätzlich in der Dauerausstellung. Dort sollte es auf einer Fläche möglich sein, dass Experimente mit Albedo und Klimagasen gemacht werden können bzw. beschrieben wird, wie man diese zuhause nachmachen kann.

Dir gefallen unsere Forderungen oder möchtest über einige der Punkte diskutieren? Schreib uns einfach! Wir stehen allen Menschen offen, die sich mit uns für eine gerechtere Klimapolitik einsetzen wollen.

Mitmachen!